Ölfarben verlangen Geduld und das richtige Medium, um ihre wahre Magie zu entfalten
Wenn du mit Ölmalerei beginnst, wird dir schnell klar, dass die Konsistenz der Farben entscheidend für dein Kunstwerk ist. Zu dicke Farbe kann schwer zu kontrollieren sein, zu dünn verliert sie ihre Deckkraft. In diesem Artikel erkläre ich dir, wie du Ölfarben effektiv verdünnst, welche Mittel sich dafür am besten eignen und wie du die richtigen Techniken anwenden kannst, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
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Warum Ölfarben verdünnen?
Das Verdünnen von Ölfarben hat zwei Gründe: Kontrolle und Effekt. Zum einen kannst du mit einer verdünnten Farbe leichter feine Linien oder detaillierte Bereiche deines Bildes malen. Zum anderen bestimmt die Verdünnung, wie stark die Farbe deckt oder wie transparent sie wird. Dies ermöglicht dir, weiche Übergänge, lebendige Lasuren oder gezielte Akzente zu setzen. Der Schlüssel ist, die richtige Balance zwischen Verdünnung und Farbauftrag zu finden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
Materialien zum Verdünnen von Ölfarben
Terpentin und Terpentinersatz
Terpentin und Terpentinersatz gehören zu den beliebtesten Verdünnungsmitteln für Ölfarben. Sie sind ideal, um eine dünnere Konsistenz zu erreichen, insbesondere bei den ersten Schichten eines Gemäldes.
- Vorteile: Terpentin verdunstet schnell, sodass die Farbe zügig trocknet. Das macht es perfekt für die Grundierung oder für das Untermalen.
- Nachteile: Die Dämpfe von Terpentin sind stark und können gesundheitsschädlich sein. Daher ist es wichtig, in einem gut belüfteten Raum zu arbeiten oder auf geruchsarme Alternativen zurückzugreifen.
Leinöl
Leinöl ist ein Klassiker unter den Malmitteln und wird oft verwendet, um Ölfarben geschmeidiger zu machen und deren Trocknungszeit zu verlängern.
- Wie man es verwendet: Gib einen Tropfen Leinöl auf deine Palette und mische es langsam mit der Farbe. Je mehr Öl du hinzufügst, desto transparenter wird die Farbe und desto länger dauert es, bis sie trocknet. Dies ist besonders nützlich für weiche Übergänge und Lasuren.
- Achtung: Wenn du zu viel Öl verwendest, kann dein Bild glänzend und schwer zu trocknen sein. Arbeite daher immer in Maßen.
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Moderne Verdünner
Heutzutage gibt es auch geruchsarme oder ungiftige Verdünner, die sich hervorragend für die Arbeit in Innenräumen eignen. Diese modernen Malmittel sind speziell entwickelt, um ähnliche Ergebnisse wie Terpentin zu liefern, jedoch ohne die negativen Auswirkungen auf die Gesundheit.
- Vorteile: Weniger Dämpfe und dennoch eine gute Verdünnungsmöglichkeit. Ideal für Einsteiger und Hobbykünstler, die zu Hause arbeiten möchten.
- Verwendung: Diese Verdünner können wie Terpentin verwendet werden. Um die Farben dünnflüssiger zu machen, ohne dabei die Pigmentqualität zu verlieren.
Die "Fett auf mager"-Regel beachten
Wenn du mit Ölfarben arbeitest, ist die „Fett auf mager“-Regel von entscheidender Bedeutung. Das bedeutet, dass jede weitere Schicht mehr Öl enthalten sollte als die vorherige. Warum? Weil Schichten mit höherem Ölgehalt langsamer trocknen und flexibler bleiben. Dadurch vermeidest du, dass das Bild Risse bekommt, weil die obersten Schichten länger trocknen als die unteren.
- Erste Schichten: Verwende ein Verdünnungsmittel wie Terpentin, um eine magere Basis zu schaffen.
- Aufbauende Schichten: Füge nach und nach mehr Leinöl hinzu, um „fette“ Schichten zu erzeugen, die geschmeidiger und weniger spröde sind.
Häufige Fehler beim Verdünnen von Ölfarben
Zu viel Verdünner verwenden
Ein häufiger Fehler ist, zu viel Verdünner in die Farbe zu mischen. Das kann die Farbschicht instabil machen und zu einem matten Finish führen. Verwende Verdünnungsmittel sparsam und füge es schrittweise hinzu, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen.
Falsche Reihenfolge beim Schichten
Vergiss nie die „Fett auf mager“-Regel! Wenn du zu früh zu ölreiche Schichten aufträgst, riskierst du, dass die Farbe Risse bekommt. Beginne immer mit einer mageren Mischung und arbeite dich zu den reichhaltigeren Schichten vor.
Fazit
Das Verdünnen von Ölfarben ist eine Kunst für sich. Ob du Terpentin, Leinöl oder moderne Verdünner nutzt, es ist wichtig, die Wirkung der Mittel zu verstehen und gezielt einzusetzen. Befolge die „Fett auf mager“-Regel, um die Haltbarkeit deiner Gemälde zu sichern und mit verschiedenen Techniken spannende Effekte zu erzielen. Experimentiere mit verschiedenen Kombinationen, bis du die Konsistenz findest, die am besten zu deinem Stil passt. So wird dein nächstes Gemälde sicher ein Erfolg!