Wie stelle ich Ölfarben selbst her? Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
„Die Farben, die du selbst mischst, haben die Kraft, deine Kunstwerke auf ein neues Niveau zu heben.“
Künstler, die ihre eigenen Farben herstellen, wissen: Es geht nicht nur um den kreativen Prozess, sondern auch um die Kontrolle über Konsistenz, Deckkraft und Trocknungszeit.
Hier zeige ich dir, wie du in wenigen Schritten deine eigene Ölfarbe herstellen kannst – ganz ohne komplizierte Chemie!
Was brauche ich zum Ölfarben herstellen?
Um Ölfarben zu mischen, brauchst du nur einige Grundmaterialien:
- Trockenes Pigment deiner Wahl
- Leinöl oder ein anderes trocknendes Öl (z.B. Walnuss- oder Mohnöl)
- Glasplatte und Glasläufer
- Palettenmesser und Aluminiumtuben
Schritt 1: Das Pigment vorbereiten
Beginne mit einer kleinen Menge trockenen Pigments, etwa zwei Teelöffel, auf einer flachen, nicht porösen Oberfläche wie einer Glasplatte. Wichtig ist, dass das Pigment fein gemahlen ist – je feiner, desto besser lässt es sich verarbeiten.
Schritt 2: Öl hinzufügen
Nun gibst du nach und nach Tropfen von Leinöl zum Pigment. Die Menge hängt vom jeweiligen Pigment ab. Starte lieber mit weniger Öl und füge mehr hinzu, bis sich eine feste Paste bildet. Achte darauf, dass die Konsistenz dick und nicht zu flüssig ist – du möchtest am Ende eine butterartige Masse.
Schritt 3: Farbe mahlen
Jetzt kommt der entscheidende Schritt: Verwende einen Glasläufer, um das Pigment gründlich in das Öl einzuarbeiten. Das Mahlen sorgt dafür, dass jedes Pigmentteilchen vom Öl umhüllt wird. Dieser Schritt ist wichtig für die Haltbarkeit und Konsistenz der Farbe. Arbeite so lange, bis eine gleichmäßige, glatte Masse entsteht.
Schritt 4: Konsistenz anpassen
Sollte die Farbe zu flüssig sein, füge einfach etwas mehr Pigment hinzu. Ist sie zu dick, hilft ein Tropfen Öl. Ziel ist es, eine geschmeidige Paste zu bekommen, die sich leicht auf die Leinwand auftragen lässt.
Schritt 5: Farbe aufbewahren
Sobald du die perfekte Konsistenz erreicht hast, fülle die Farbe in leere Aluminiumtuben. Diese sorgen dafür, dass die Farbe frisch bleibt und nicht austrocknet. Verschließe die Tuben gut, indem du das Ende fest zusammenklemmst. Alternativ gehen auch kleine Glastiegel.
Bonus-Tipp 1: Bienenwachs für mehr Struktur
Falls du deiner Farbe etwas mehr Struktur verleihen möchtest, kannst du etwa 2% Bienenwachs hinzufügen. Dies verhindert auch, dass bestimmte Pigmente eine faserige Konsistenz entwickeln.
Bonus-Tipp 2: Wahl des Öles
MIt der Wahl des Öles kann man die sogenannte “Offenzeit” der Farbe beeinflussen. Diese bestimmt, wie lange die Farbe feucht und weiter vermalbar bleibt. Leinöl trocknet am schnellsten und wird daher am häufigsten genutzt. Wer eine langsamere Trocknung möcht, und damit mehr Zeit zum Malen, nutzt Hanf-, Walnuss- oder Mohnöl. Wobei Mohnöl hier am langsamsten trocknet.
Fazit: Kreative Freiheit mit selbstgemachten Ölfarben
Die Herstellung eigener Ölfarben mag zunächst aufwändig erscheinen, doch die Kontrolle über die Farbeigenschaften ist unschlagbar. Ob du schnelle Trocknungszeiten oder butterweiche Konsistenzen bevorzugst, alles liegt in deiner Hand. Mit ein wenig Übung und Experimentierfreude wirst du bald deine individuellen Farbmischungen meistern!
Dieser Artikel bietet dir eine praktische Anleitung zur Herstellung von Ölfarben. Nutze ihn als Ausgangspunkt für deine kreative Reise!